Shit happens!
Kindheit heute
Mediensozialisation und der Schlüssellochblick
Pädagogische Software - Definition ?
Pädagogische Software in Deutschland
Im Vergleich zu der Kindheit der heutigen Erwachsenen ist Kindheit heute ungleich stärker geprägt von Medien aller Art. Eine unüberschaubare Vielfalt verschiedenster Medien wirbt um die Gunst unserer Kinder. Das Angebot der klassischen Medien wurde deutlich ausgeweitet, seien es Teeniezeitschriften, ein eigener Kanal für Kinder im Fernsehen, neue Hörmedien wie CD oder MD oder ein mittlerweile unübersehbares Angebot an Hörspielkassetten. Vorbei die Zeiten, als man sich nur zwischen Biene Maja und der Muppet Show entscheiden mußte! Dazu kommen die sogenannten "neuen Medien", von denen vor allem Videospiele und Computersysteme aller Art zu nennen sind.
Doch auch das Internet hat sich gewandelt, es ist nun nicht mehr
das Medium langhaariger koffeinsüchtiger Freaks, sondern
ist auf dem besten Weg, ein Volksmedium zu werden. Wofür
der Fernseher 40 Jahre brauchte, was der Computer in nur
noch 15 Jahren schaffte, wird das World Wide Web nach nur
7-8 Jahren geschafft haben: eine weite Verbreitung in allen
Teilen der Gesellschaft.
Die Vorbereitung auf diese immer komplexere und immer schnellere ablaufende
Gesellschaft bleibt den Erziehenden vorbehalten; höchste
Zeit sich um den Begriff der "Mediensozialisation" zu kümmern!
Beschreibt man Sozialisation als Wechselwirkung von Gesellschaft
und Individuum, so bedeutet das für den Begriff der Mediensozialisation,
das die Medien die Gesellschaft sowohl prägen als auch widerspiegeln.
Das bedeutet, einerseits prägen Medien die Vorstellungen,
Meinungen, Wissen und Verhaltensweisen des Individuums,
andererseits können Medien aber auch aktiv zur Vermittlung
individueller Meinungen und Vorstellungen genutzt werden,
sie spiegeln also auch sowohl Medienrealität als auch Gesellschaftsrealität
wider, wobei es hier durchaus Überschneidungen gibt.
Unter Zuhilfenahme der Medien kann heute
jeder die Position des "Schlüssellochs" einnehmen
und sich gesellschaftlichen Konsens oder Dissens aneignen.
Was früher nur mit Fernglas auf dem Balkon stehend möglich
war, nämlich die Klärung der dringenden Frage "wie gehen
die anderen eigentlich mit dieser Situation um?" - also
die Suche nach einer eigenen Lebensstrategie - ist heute
bequem im Fernsehsessel möglich (Bsp.: "Big Brother").
Medien sind daher noch stärker als bisher als "heimliche
Miterzieher" zu betrachten. Das Argument der Vereinsamung
heutiger Kindheit durch moderne Medien kann man meiner Meinung
nach vernachlässigen - erstens weil durch räumliche Veränderungen
(mehr Nutzfläche, weniger Spielfläche) der Wohngebiete die
Vereinsamung eher vorangetrieben wird und zweitens weil
moderne Medien mehr Interaktivität und Kommunikationskompetenz
erfordern als bisher. Es geht also nunmehr nicht mehr darum,
sich gegen diese Medien zu sträuben oder sie zu bekämpfen,
sondern um Vermittlung von Medienkompetenz. Damit meine
ich den selbstständigen, kreativen, produktiven Umgang mit
diesen Medien, den Kinder erlernen sollten. Medienkompetenz
kann also nur im direkten Kontakt mit diesen erworben werden.
Durch die Vorstellung pädagogisch wertvoller Spiele und
Anwendungen für Kinder möchte ich hier einen kleinen Beitrag
dazu leisten.
Sollten Sie Wünsche, Anregungen oder Fragen zum Bereich
"Computer & Co." haben, schreiben Sie doch einfach:
webmaster@erzieherin-online.de
Was ist pädagogisch wertvoll? Sicherlich gehen die Meinungen hierüber weit auseinander, vor allem was neue und neueste Medien betrifft. Ich persönlich bin der Meinung, das jedes Medium pädagogisch wertvoll genutzt werden kann. Es liegt an uns, unseren Kindern einen kindgerechten Zugang und Umgang mit diesen Medien zu ermöglichen. Als pädagogisch wertvoll möchte ich hier Programme bezeichnen, die die Kompetenzen der Kinder in Wahrnehmung, Verarbeitung oder Wissen fördern. Hierzu gehört Team- und Kommunikationsfähigkeit genauso wie logisches Denken. Die Programme die ich in diesem Bereich vorstelle, sind von mir und von Kindern getestet, hauptsächlich im Alter von 6-12 Jahren. Letztendlich ist das, was ich schreibe, meine persönliche Meinung, die ich mir im Testzeitraum aufgrund meines theoretischen Hintergrundes, meiner praktischen Erfahrungen und meines Umgangs mit diesem Programm gebildet habe. Ich möchte durch die Vorstellungen auch Informationen über den derzeitigen Markt vermitteln, die Meinung zu einzelnen Programmen ist natürlich Geschmackssache. Ich persönlich halte die vorgestellten Programme alle für pädagogisch wertvoll.
Das Deutschland nicht gerade der Vorreiter ist, was Computer
und Internet betrifft, ist inzwischen allgemein bekannt.
Weniger bekannt ist hingegen, das sogar Microsoft aufgrund
mangelnder Nachfrage den Vertrieb pädagogischer Software
in Deutschland bereits im September 1998 eingestellt hat.
Obschon die Nachfrage der Schulen nach pädagogischer Software
seit einiger Zeit stark zunimmt, hat Microsoft immer noch
keine konkreten Pläne zur Wiederaufnahme des Vertriebes.
Wer trotzdem Fragen hat, kann sich an Microsoft Direkt wenden,
Tel: 0180-525 11 99.
Doch zum Glück gibt es noch einige Verlage, die pädagogische
Software vertreiben. Sie stehen mir bei meinen Tests mit
Rezensionsexemplaren zur Seite. Es gibt bereits eine sehr
breite Angebotspalette, und ich werde hier versuchen, Ihnen
einen Überblick darüber zu verschaffen.
Als Schwerpunkte seien folgende Programmsparten zu nennen:
Natürlich gibt es auch noch andere Sparten wie z.B. die Erwachsenenbildung, aber das würde hier zu weit führen.