Kinder- und Jugendliteratur
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Am liebsten alle zusammen
Gabriele Kosack
dtv junior, September 2004
ISBN: 3-423-70867-0
171 Seiten
Preis: 6,50 €
ab 11 Jahren
Inhalt:
"Ich hab mir lange gewünscht, dass Max auch jemanden hat, mit dem er knutschen kann. Aber wie es
passierte - wie Max eine Freundin fand -, das lief ganz anders, als ich es mir hätte ausdenken können…"
Und das will bei Leonie etwas heißen! Denn die Elfjährige ist von ihren beiden Brüdern Max und Paul
einiges gewöhnt. Nicht nur, weil sie älter sind als Leonie, sondern auch, weil sie geistig behindert
sind. Doch allem Chaos zum Trotz, das die beiden Jungs anrichten, kann Leonie sich ein Leben ohne sie
nicht vorstellen. Als die Brüder in ein Heim kommen, setzt sie alles daran, die Familie wieder
zusammenzubringen. Die größte Überraschung steht ihr allerdings noch bevor…
Kommentar:
Das erste Kinderbuch der Autorin ist sehr gut geschrieben und es fällt schwer es wieder aus der Hand
zu legen. Das schwierige und oft tabuisierte Thema geistige Behinderung wird sehr einfühlsam und mit Respekt,
doch gleichzeitig humorvoll behandelt. Es fällt leicht, sich mit der Hauptfigur Leonie zu identifizieren,
auch wenn ihre Situation nicht der eigenen entspricht.
Eine 12-jährige, die selbst einen geistige behinderten Bruder hat, äußerte sich zu diesem Buch
folgendermaßen: "Der geht es genau wie mir! Das ist manchmal ganz schön blöde mit so einem Bruder,
aber ich hab ihn trotzdem gerne und möchte ihn nicht missen." Und genau das ist das Dilemma von
Leonie im vorliegenden Buch, das Gabriele Kosack grandios herausarbeitet und gleichzeitig aufzeigt, dass
Leonie nicht machtlos ist, sondern mit etwas Fantasie und Mut etwas bewirken kann.
Ganz besnders gut gefällt mir, dass Gabriele Kosack im Nachwort des Buches noch auf die Art der
geistigen Behinderung der beiden Brüder eingeht und serh kindgerecht die Ursachen und Auswirkungen
erklärt!
Besonders herausstellen möchte ich an dieser Stelle einmal, dass ich es als sehr positiv empfinde, dass
dtv an der neuen Rechtschreibung festhält und nicht auf den momentanen Populismus eingeht und zur alten
Rechtschreibung zurückkehrt. Da die Kinder in den Schulen bereits seit längerem die neue Rechtschreibung
lernen, finde ich es regelrecht unverantwortlich, wenn Verlage zur alten Rechtschreibung zurückkehren,
weil einige "Erwachsene" sich zuerst nicht um die Diskussion kümmern und wenn die Reform
dann umgesetzt wird, nicht bereit sind sich weiterzubilden. Und gleichzeitig schreien die gleichen
nach der PISA-Studie auf, fordern bessere Schulbildung und verunsichern mit ihren Aktionen eine
ganze Generation von SchülerInnen.
Fazit:
Ein sehr gutes Buch, das Kindern mit behinderten Geschwistern Mut machen kann und bei allen anderen
Kindern Verständnis für deren Situation fördern kann. Toll und uneingeschränkt empfehlenswert!
(ab)
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