Einige Aussagen zur Heilpädagogischen Übungsbehandlung (HPÜ)
Jede Form von Weiterentwicklung hängt davon ab, ob der
geistig behinderte Mensch eine aufmerksame und liebevolle, an seiner
Entwicklung interessierte Umwelt vorfindet.
- Voraussetzung: Spannung zwischen Spiel und Übung,
- Recht auf Bildung - Spielen lehren,
- geistig Behinderte sind prinzipiell Lernfähig
- Respekt der Persönlichkeit des geistig behinderten Menschen - im Spiel und jeder Interaktion
- Spiel in der HPÜ ist gelenktes Spiel = Hilfe zur Selbsthilfe
Spiel: das geistig behinderte Kind muss spielen lernen. Dadurch tritt es in Kontakt zu seiner
Umwelt; erst unter Anleitung, dann zunehmend selbständig.
Spiel und Übung: DAS KIND SOLL SPIELEND SPIELEN LERNEN! Der Mensch kommt durch Übung zur vollen Entfaltung
und Erfüllung seines Lebens. In der HPÜ werden Übungen bewusst zur Einübung
bestimmter Fertigkeiten eingesetzt; das Kind wird zur Spielfähigkeit geführt.
Ein schon vorhandenes Können wird zur Ausgangsbasis und unter Berücksichtigung der vorhandenen
Fähigkeiten des Kidnes weiterentwickelt.
Man übt im Spiel die Einzelfunktionen um sie dann, wenn sie gekonnt sind, wieder in die Gesamtfunktion
aufzunehmen. Wenn das Kind im Spiel durch neue Erfahrungen zu neuen Erkenntnissen kommt, dann hat es
etwas gelernt!
3 Grundformen des Spiels
Übungsspiel
(Funktionslust) - sinnliche Wahrnehmung, Objekt-loslösung;
Symbolspiel
(Realitätsanpassung und -verarbeitung, Kreativität) - Abstraktionsfähigkeit,
Gestaltvorstellung, Ausdrucksfähigkeit;
Regelspiel
(Kommunikation, kognitive Ordnung der Grundmuster, Strategieentwicklung) - Einsicht,
Motivation, Unterordnung, Identifikation
Spieltheorie (Piaget): Akkommodation ist die Angleichung des Organismus an die äußere Welt.
Assimilation ist die Einverleibung des Aufgenommenen in den eigenen Organismus.
Überwiegend Akkommodation = Imitation;
überwiegend Assimilation = Spiel.
Gerd Detering S
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