Au Pair– eine echte Herausforderung für Erzieher
Internationale Erfahrungen zu sammeln ist für Erzieherinnen und Erzieher nicht ganz einfach. In
der Ausbildung oder dem Studium sind Praktika und Fortbildungsmöglichkeiten in anderen Ländern oft
nicht vorgesehen. Gerade in den deutschen Großstädten sehen sich Erzieher aber zunehmend mit
bi- und multilingualen Erziehungssituationen konfrontiert, denen sie gewachsen sein müssen.
In Berlin gibt es beispielsweise immer wieder Stellenanzeigen, in denen nach spanisch- oder
englischsprachigen Erziehern gesucht wird. Ein Aufenthalt im Ausland hilft jungen Erziehern sich
sprachlich zu profilieren und wertvolle interkulturelle Erfahrungen zu sammeln.
Der erste Schritt ist zunächst die Überlegung, was für die eigene Situation sinnvoll erscheint.
Das Angebot an Auslandsprogrammen ist vielfältig. In der Regel können Sprachkurse besucht werden,
häufig auch in Kombination mit einem anschließenden Praktikum, wobei die Arbeitswelt und Kultur
des Gastlandes kennen gelernt wird. Wer sich für reine Arbeitsmöglichkeiten im Servicesektor
interessiert kann Programme wie Work&Travel, auch Working Holiday genannt, in Ländern wie den
USA, Kanada, Australien und Neuseeland in Betracht ziehen. Sucht man jedoch nach einer Position, die
verwandt ist mit dem Erzieherberuf, liegt ein Au Pair Programm nahe.
Bei Au Pair handelt es sich um seit Jahrzehnten etablierte Programme, bei denen junge Menschen
in Gastfamilien leben und deren Kinder betreuen. Aufgaben wie Wecken, zur Schule bringen, Mittagessen
zubereiten, Vorlesen, Spielen, Aufräumen, bei den Hausaufgaben helfen usw. bestimmen den Alltag
von Au Pairs. Durch das Leben mit der Gastfamilie und deren Kindern lernen Au Pairs nicht nur die
Sprache des Gastlandes, sondern sammeln auch Erfahrungen in der Kindererziehung. Daher stellt ein
Au Pair Programm eine sinnvolle Ergänzung zur Erzieherausbildung dar. Eine ganze Reihe von Vorteilen
machen die USA traditionell zum beliebtesten Ziel für Au Pairs. In Amerika unterliegt dieses Programm
strengen staatlichen Regeln, die zum Schutz der Au Pairs aufgestellt wurden. So ist die Arbeits-,
Frei- und Urlaubszeit fest geregelt, sowie auch deren Weiterbildung. Amerikanische Gastfamilien
zahlen den Au Pairs nicht nur ein Taschengeld in Höhe von $176,85 pro Woche (ab dem 24.07.2009 sogar
$195,75), 2 Wochen bezahlten Urlaub und den Hin- und Rückflug, sondern darüber hinaus auch bis
zu $500 für den Besuch von Kursen an örtlichen Colleges und Universitäten. Erzieher könnten
damit z.B. sozialpädagogische Kurse besuchen und sich weiterbilden. Bei Au Pair Organisationen wie AYUSA
haben sowohl die Familien als auch die Au Pairs vor dem Start die Möglichkeit sich für- oder
gegeneinander zu entscheiden.
Einige wenige Austauschorganisationen bieten spezielle Au Pair Programme für gelernte Erzieherinnen,
Pädagoginnen, Kinderkrankenschwestern oder für Au pairs, die mit speziellen Zielgruppen wie Behinderte
oder Kleinkinder arbeiten. Wer zu dieser Gruppe gehört, erhält meistens einen Nachlass auf die
Programmgebühren oder ein erhöhtes Taschengeld.
Au Pair Programme dauern in der Regel ein Jahr, in dem die Teilnehmerin oder der Teilnehmer
wertvolle Erfahrungen für den späteren Berufsweg sammelt. Es geht auch kürzer. Neuerdings haben
einige Anbieter ein Sommer Au Pair Programm im Angebot, dessen Länge etwa von Juni bis
August/September reicht. Dies ist ideal für Leute, die sich nur mal zur schönsten Jahreszeit im
Amerika umsehen möchten.
Was ist zu tun, wenn man sich für ein Au Pair Programm interessiert? Wie findet man den Zugang?
Zu Empfehlen ist der Kauf eines Au Pair Handbuches, das viele wertvolle Tipps und Vergleiche der
Anbieter liefert. Das aktuellste Buch dazu auf dem Markt ist "Das Au-Pair-Handbuch" von
Christina Weiß und Claus Becker, erschienen bei Interconnections. Eine wahre Infofundgrube mit
Erfahrungsberichten und vielen Tipps für Amerika ist die Website von ehemaligen Au Pairs
www.aupairusa.de.
Für junge Erzieherinnen und Erzieher haben Au Pair Programme klare Vorteile: Praxisbezug mit
Kindern, interkulturelles Training, Sprachtraining und letztlich auch die geringen Kosten. Die
Gastfamilien tragen den größten Teil der Programmgebühren. So günstig kommt man sonst nicht ins
Ausland, dies ist eine der Stärken von Au Pair Programmen.
Kurzum: ein Au Pair Programm ist eine sinnvolle Ergänzung zur Erzieherausbildung und eine
gewinnbringende Brücke zwischen dem Ende der Ausbildung und dem Eintritt ins Arbeitsleben.
Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt von:
Jan Helten
AYUSA International
www.ayusa.de
(ab)
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